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"Wenn ich tot umfalle"....

Erinnerung von Dorothee Wenner

Als ich von Christines Tod erfuhr, kam diese Schockwelle, der Unglaube, das Nicht-Wahrhaben-Wollen, in das sich alle möglichen Erinnerungen an sie mischten. Ganz dominant: ihr high-pitch-Lachen, wenn ich ihr irgendwas erzählte, was sie amüsierte, entsetzte, herausforderte, erstaunte. Ich habe es so präsent im Ohr - und hoffe, dass "es" bleibt, als die vielleicht schönste Erinnerung an sie? Vielleicht schätze ich genau das am meisten an ihr, dass sie tatsächlich auch eine echte ABENTEUERIN war, die in diesem Lachen zum Vorschein kam. Gut camoufliert, nicht auf den ersten Blick, aber auf den zweiten erkennbar: für mich war Christine eine tatsächlich "einmalige Mischung" aus absolut zuverlässig, keine Angst vor Herausforderungen aller Art, mit einem wunderbaren Gespür für das, was geht - oder nicht. Mit Lust und Bereitschaft, das, was eigentlich 'nicht geht' möglich zu machen - sofern sie überzeugt von einer Sache, einem Menschen, einem Vorhaben war. Ich kannte Christine schon länger flüchtig, habe sie aber erst 2006 bei unserer Zusammenarbeit bei "Talents", damals noch "Talent Campus" schätzen gelernt. Wir teilten ein Büro, haben unzählige Arbeitsstunden dort und mit dem Team verbracht. Was mir auch wieder einfiel, als ich die schockierende Nachricht aus Brasilien erhielt, war ein von ihr immer wieder im Team geäußerter Spruch: " Ich möchte, dass der Laden hier funktioniert, auch wenn ich morgen tot umfalle". Damals war das so... ein Spruch, als solchen haben wir darauf reagiert. Jetzt, wo sie tot umgefallen ist, bekommt er andere Bedeutung. Sie hatte tatsächlich ein Organisationstalent, das diesem Anspruch genüge tut - oder tat. Und trotzdem läuft "der Laden" ohne sie nicht einfach so weiter. Sie fehlt mir unendlich, als Freundin und auch bei den Plänen, die sie und ich in 'unserem Laden' für die nächste Zukunft gemeinsam geplant hatten, sie ist einfach unersetzbar und hinterlässt eine schmerzliche Leerstelle.  Ich habe sehr viel von Christine gelernt und hoffe, glaube, dass ihr Wissen, ihre Fähigkeit Menschen mit ihren Fähigkeiten zu erkennen in den vielen Projekten, Freundschaften, business-relations,  und Initiativen, die sie angestossen hat, fortleben wird. Für mich: forever. 
PS Ich bin allen, die hier Fotos posten sehr dankbar, mein eigenes Archiv ist komplett unorganisiert, das Foto hier zeigt uns gemeinsam mit Matthias Lilienthal, dem wir den gelungenen Umzug von - damals Talent Campus - ins HAU verdankten.

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